Ältere Frau gießt Zimmerpflanzen in heller Wohnung | Pflegehilfskraft Frankfurt

Pflanzen im Pflegeheim: Wie Grünflächen das Wohlbefinden von Bewohnern und Personal steigern.

Die Natur übt seit jeher eine immense Faszination auf den Menschen aus. Sie ist Quelle der Ruhe, der Inspiration und der Erholung. Die moderne Hektik des Alltags, geprägt von Urbanisierung und Digitalisierung, lässt diese Verbindung oft in den Hintergrund treten, doch ihre Bedeutung für unser mentales und physisches Wohlbefinden ist unbestritten. Wissenschaftliche Studien belegen regelmäßig, dass der Kontakt mit Grünflächen Stress reduziert, den Blutdruck senkt und die Stimmung hebt. Diese Erkenntnis ist nicht neu, aber in Zeiten, in denen viele Menschen den Großteil ihrer Zeit in geschlossenen Räumen verbringen, gewinnt sie an Relevanz. Es geht darum, bewusst Räume zu schaffen, die diese natürliche Verbindung fördern und zugänglich machen. Ob ein kleiner Balkon, ein üppiger Garten oder einfach nur eine Fensterbank mit Pflanzen – die Integration von Grün in unser Leben ist ein wesentlicher Faktor für eine hohe Lebensqualität und Gesundheit.

Die besondere Relevanz von Grün im Pflegekontext

Gerade im Kontext von Pflegeeinrichtungen, wo Bewohner oft viel Zeit in der Einrichtung verbringen und ihre Mobilität eingeschränkt sein kann, kommt Grünflächen eine besondere Rolle zu. Ein ansprechend gestalteter Garten oder begrünte Innenräume bieten eine willkommene Abwechslung zum oft eintönigen Pflegealltag. Sie sind Orte der Begegnung, der Entspannung und der Aktivität. Pflanzen und Gärten wirken beruhigend, fördern die Sinne durch Farben, Düfte und Texturen und bieten Gesprächsanlässe. Für demenziell veränderte Menschen können Gärten mit Rundwegen und klaren Strukturen Orientierung bieten und den Drang zum Wandern in sichere Bahnen lenken. Die Möglichkeit, sich im Freien aufzuhalten, das Wetter zu spüren und den Wechsel der Jahreszeiten zu erleben, trägt maßgeblich zur Lebensqualität bei. Ein liebevoll gepflegtes Umfeld signalisiert Wertschätzung und Sorgfalt, was sich positiv auf das allgemeine Wohlbefinden von Bewohnern und Besuchern auswirkt.
Pflegekraft unterstützt Seniorin beim Pflanzen im Garten | Pflegehilfskraft Frankfurt

Positive Auswirkungen auf Bewohner und Mitarbeiter

Die positiven Effekte von Grünflächen in Pflegeeinrichtungen erstrecken sich sowohl auf die Bewohner als auch auf das Personal. Bewohner profitieren von der Möglichkeit zur Bewegung im Freien, was die Mobilität fördert und das Risiko von Stürzen im Innenraum reduziert. Die Sinnesstimulation wirkt sich positiv auf kognitive Fähigkeiten aus und kann die Stimmung aufhellen, was den Bedarf an Beruhigungsmitteln reduzieren kann. Für das Personal sind begrünte Außenbereiche oder ansprechend gestaltete Pausenräume eine wichtige Quelle der Erholung und Entspannung im stressigen Arbeitsalltag. Ein ansprechendes Umfeld steigert die Arbeitszufriedenheit und motiviert. Dies trägt zur Mitarbeiterbindung bei und reduziert die Fluktuation, was in einer Branche mit Personalmangel ein entscheidender Faktor ist. Auch die Attraktivität des Arbeitgebers wird gesteigert. Wer beispielsweise als Pflegehilfskraft Frankfurt bzw. entsprechende Einrichtungen in „Mainhatten“ anschaut, wird derartige Außenanlagen als positiver und einladender empfinden, was die Entscheidung für diesen Arbeitgeber beeinflussen kann.

Interview: Erfahrungen aus dem Pflegeheim-Garten

Wir sprechen heute mit Peter Schulze, einem Heimleiter, dessen Einrichtung für ihre besonders schönen und therapeutischen Gärten ausgezeichnet wurde.
Herr Schulze, welche Bedeutung haben die Gärten Ihrer Meinung nach für Ihre Bewohner?
„Sie sind unheimlich wichtig. Der Garten ist für viele ein Stück Heimat, ein Ort der Erinnerung an früher. Er bietet die Möglichkeit, sich frei zu bewegen, die Natur zu genießen und einfach mal durchzuatmen. Das steigert die Lebensqualität enorm.“
Wie reagieren die Mitarbeiter auf die Grünflächen? Nutzen sie diese aktiv?
„Ja, absolut. Wir haben bewusst einen Teil des Gartens als Mitarbeiter-Pausenbereich gestaltet. Die Möglichkeit, kurz ins Grüne zu gehen, hilft beim Abschalten. Das fördert die Entspannung und das Teamklima, da man sich auch dort mal trifft.“
Gab es besondere Herausforderungen bei der Planung und Pflege der Gärten, insbesondere für Menschen mit Demenz?
„Die Planung war komplex, ja. Es ging darum, einen sicheren Rahmen zu schaffen, ohne dass es nach Gefängnis aussieht. Wir haben Rundwege angelegt, damit niemand in einer Sackgasse landet, und auf giftige Pflanzen verzichtet. Die Pflege ist natürlich aufwendig, aber es lohnt sich.“
Welche Rolle spielt die Gartentherapie in Ihrem Konzept?
„Eine zentrale Rolle. Wir bieten regelmäßig angeleitete Gartenaktivitäten an, wie das Pflanzen von Kräutern oder das Pflegen von Hochbeeten. Das fördert die Motorik, die Sinne und schafft Erfolgserlebnisse. Die Bewohner blühen dabei regelrecht auf.“
Wie wichtig ist die Barrierefreiheit in den Außenanlagen?
„Extrem wichtig. Alle Wege sind rollstuhlgerecht, es gibt viele Sitzgelegenheiten und barrierefreie Hochbeete. Jeder, unabhängig von seiner Mobilität, soll den Garten nutzen können. Barrierefreiheit ist hier ein Muss.“
Wie wichtig ist die Einbindung von Angehörigen in die Nutzung der Gärten?
„Sehr wichtig. Der Garten ist ein Ort der Begegnung für Bewohner und ihre Familien. Gemeinsame Spaziergänge oder Kaffeetrinken im Grünen fördern die sozialen Kontakte und stärken das Gemeinschaftsgefühl der Einrichtung.“
Vielen Dank für diese inspirierenden Einblicke, Herr Schulze.

Gartentherapie und Aktivierungsangebote im Grünen

Gartentherapie ist ein gezieltes, professionelles Angebot, das die positive Wirkung von Pflanzen und Gartenaktivitäten nutzt, um therapeutische Ziele zu erreichen. Dazu gehören die Förderung der Motorik, die Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten oder die Reduzierung von Stress und Angstzuständen. Die Arbeit mit Erde, Pflanzen und Naturmaterialien spricht alle Sinne an und weckt oft Erinnerungen an früher. Solche Angebote sind eine wertvolle Ergänzung zur klassischen Pflege und Betreuung. Sie bieten den Bewohnern sinnvolle Beschäftigungen und das Gefühl, gebraucht zu werden. Viele Pflegeeinrichtungen erkennen das Potenzial und integrieren die Gartentherapie fest in ihr Konzept. Auch die Schulung von Personal in diesem Bereich gewinnt an Bedeutung, um qualifizierte Angebote machen zu können.

Planung und Gestaltung von Grünflächen in Pflegeheimen 🌿

Die Planung von Grünflächen in Pflegeheimen erfordert ein durchdachtes Konzept, das Sicherheit und Wohlbefinden in den Vordergrund stellt:
Aspekt Maßnahmen
Sicherheit Rutschfeste Wege, keine Stolperfallen, ungiftige Pflanzen. 🚧
Zugänglichkeit Barrierefreie Wege, rollstuhlgerechte Hochbeete, ausreichend Sitzplätze. ♿
Therapeutisch Sinnesgärten (Duft, Fühlen), Rundwege, Aktivitätsbereiche (Pflanzen). 👃
Wohlbefinden Schattenplätze, attraktive Bepflanzung, Rückzugsorte. 🌳
Pflege Robuste Pflanzen, pflegeleichte Materialien, Bewässerungssysteme. 🌱
Einbeziehung Gemeinschaftsflächen, Orte für Angehörige, Personalpausenbereiche. 👨‍👩‍👧‍👦

Seniorin mit Begleitung betrachtet Blumen im Innenhof | Pflegehilfskraft Frankfurt

Eine Investition in Lebensqualität und Wohlbefinden

Die Integration von Grünflächen in das Konzept von Pflegeheimen ist weit mehr als nur eine ästhetische Verschönerung. Es ist eine Investition in die Lebensqualität der Bewohner, das Wohlbefinden des Personals und die Gesamtatmosphäre der Einrichtung. Die positiven Effekte auf Gesundheit, Stimmung und soziale Interaktion sind vielfältig und gut belegt. Ein liebevoll gestalteter Garten oder begrünte Innenräume schaffen eine Umgebung, die Geborgenheit ausstrahlt und den Genesungsprozess unterstützt. In einer Zeit, in der die Anforderungen an die Pflege kontinuierlich steigen, sind solche Ansätze entscheidend, um den Bewohnern ein würdevolles Leben und den Mitarbeitern ein attraktives Arbeitsumfeld zu bieten. Die Natur als Partner in der Pflege zu nutzen, ist ein zukunftsweisender Ansatz, der sich für alle Beteiligten auszahlt.

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